Anatomie
Kamele haben sich auf vielfältige Weise an die lebensfeindlichen Bedingungen in Wüstengebieten angepasst:
1. Nase Zum Schutz vor Sand und Staub können Kamele ihre Nasenlöcher durch Muskeln verschliessen.Spezielle Kammern und Zellen in der Nase entziehen der Ausatemluft Wasser und können mit dessen Hilfe das Gehirn kühlen.
2. Mund Mit Hilfe der gespaltenen Oberlippe und der fleischigen Hautlappen an der Maulinnenseite, die mühelos selbst grosse Dornen einspeicheln und einweichen können, ist es Kamelen möglich, selbst auf der kärgsten Weide Futter zu finden.
3. Augen und Ohren Starker Tränenfluss und dichte Wimpern verhindern das Sand in die Augen dringt.
4. Knie, Ellenbogen, Brustbein An Stellen (Knie, Ellenbogen, Brustbein) wo Kamele den heissen Wüstensand berühren, haben sich dichte, knorpelige Schwielen entwickelt. Diese schonen die Gelenke und halten übergrosse Hitze von der Bauchhöhle fern.
5. Kreislauf Als einzige Säugetiere können Kamele bei Bedarf ihre Körpertemperatur um einige Grad erhöhen oder senken. Ein „kontrolliertes“ fiebern bei 42°C verhindert in der Wüste einen Hitzeschlag und Wasserverlust durch übermässiges Schwitzen.
6. Blut Im Gegensatz zu anderen Säugetieren besitzen Kamele ovale rote Blutkörperchen. Diese können sich bei Bedarf auf das 200fache ihres normalen Volumens aufblähen um Flüssigkeit zu speichern.
7. Magensystem Obwohl Kamele ihr Futter wiederkäuen, gehören sie systematisch nicht zu den Wiederkäuern (Rinder, Schafe etc.) sondern bilden eine eigene Ordnung. Ihr mehrhöhliger Magen enthält unter Anderem bis zu 800 Speicherzellen, in denen Nährstoffe und Flüssigkeit eingelagert werden können. Ein regelrechtes Wasserreservoir oder einen „Tank“ haben Kamele aber weder im Bauch noch im Höcker.
8. Höcker Die Höcker der Kamele (egal ob 1-oder 2 höckrig) bestehen ausschliesslich aus Fett, welches in Zeiten mit guter Futterversorgung gespeichert wird und in Notzeiten als Energiereserve dient. Da Fett auch ein schlechter Wärmeleiter ist, hat es ebenfalls eine Funktion als Sonnenschutz
9. Nieren Durch eine besondere Konstruktion und die extrem lange, sogenannte Henlesche Schleife, wird viel Wasser aus dem Harn resorbiert und in den Organismus zurückgeführt. Die Urinverdickung ermöglicht Kamelen, Salzwasser zu saufen und salzhaltige Pflanzen zu fressen.
10. Blase Während des verzögerten Urinierens schlägt der Schwanz seitlich hin und her und verteilt damit den Harn zur Kühlung des Hinterteils.
11. Enddarm Spezialisierte Zellen entziehen dem Kot die Feuchtigkeit und führen sie in den Organismus zurück.
12. Füsse Die Füsse sind tellerförmig gespreizt, um das Einsinken in weichem Sand zu verhindern. Eine dicke Hornschwiele als Sohle schützt gegen scharfkantige Steine und heissen Boden.